Mein Struwwelpeter


Das Gesicht gewaschen, die Hände geschrubbt und die Zähne geputzt,
die Ohren gesäubert, die Nägel geschnitten, die Haare gestutzt;
in die Hose brav das Hemd gesteckt,
vom Scheitel bis zur Sohle wie geleckt;
aus einem Struwwel wird der Peter, da sind die Leute sehr verdutzt!


Wenn nur Paulinchens Asche bleibt und Katzentränen reichlich rinnen,
dringt's schaurig mir durch Mark und Bein von aussen bis nach innen.
Eigensinn'ger Robert sich nichts sagen lässt,
so kommt's, dass ihn im Nu der Sturm erfässt
und ihn von dannen trägt, die himmlischen Gefilde zu gewinnen!


Dein Zappeln, Philipp, kann allen mächtig auf die Nerven geh'n,
und nach dem Suppenkaspar wird sehr bald kein Hahn mehr kräh'n.
Verträumter Hanns in die Wolken schaut,
wie wenn er blind seinem Engel vertraut;
's ist das Paulinchen, das auf ihn wartet zum freudigen Wiedersehn.


Böser, schlimmer Friederich, an Tieren nur zum Spass dich zu vergeh'n
und mit einer Unschuldsmiene dreinzuschaun, als sei nichts gescheh'n.
Unartige Kinder stehen starr und stumm,
denn der schreckliche Nikolas geht um;
die Lausebengel tintenschwarz, zum Fürchten sind sie anzuseh'n!


Den Daumen, die dir abgeschnitten, musst nicht hinterher du schau'n,
wo nichts mehr da ist, Konrad, kannst nun nicht mehr daran kau'n.
Es bleibt mir noch, des Jägersmannes zu gedenken,
sein Jagdpech zu erwähnen will ich nicht verschenken.
Auf einen Hasen sein Gewehr zu richten wird er sich nie mehr trau'n!