Willst du in ruhigen Wettern dich über alle Meere steuern,
LEBE VERBORGEN, ungestört und fern von
Abenteuern!
Vor schlafenden Hunden auf Holze klopfen,
bei Sirenen-Gesang die Ohren verstopfen,
und nichts erzählen lass' dir von ewigen Höllenfeuern!
Sähst du über südlichem Meer die Morgenröte rosenfingrig glüh'n,
an sanften
Inselhängen Ginster und Oleander prachtvoll erblüh'n,
du fändest dich zurückgebeamt,
auf Homers Gestalten eingestimmt;
Hellas' Sagenwelt, nicht Disneyworld, würd' dir
erstehen ohne Müh'n.
Nicht triebst du auf des Meeres breitem Rücken irrend zwanzig Jahr',
noch wollt' dich die
Nymphe Kalypso betören mit prachtvollem Haar!
Keine Dates mit Kirke und Nausikaa,
und auch
kein Wiedersehen auf Ithaka;
im Dunkel versunken die Zeit der Heldentaten und durchlebter Gefahr.
Kein Hephaistos, Götterschmied, zur Hand, der von Ketten dich befreit,
und der Götterbote
Hermes nicht im Land, damit er Flügel dir verleiht.
Ohne Heraklessens Ruhmestaten
weiter wir
in Augias'schem Unrat waten,
und Pandoras hundert Plagen sind über die ganze Welt verstreut.
Mag unser Schicksal auch hängen am seidenen Faden,
verkünde, Kassandra, dein Wissen
an fernen Gestaden!
Erzähl' anderen, was sie nicht hören wollen,
uns sollst du nicht
von den Höhen holen;
bloss heute nicht an morgen denken, denn noch läuft der Laden!