Tagesausflüge


                Schwerin, Meck-Pomm


Am Sonntag sind die Schweriner reif für ein Picknick,
und wenn sie was unternehmen, dann tun sie's richtig.
Sie zieh'n hinaus aufs Heideland
und sind bald ausser Rand und Band,
doch das ist für Fuchs und Reh ein gewohnter Anblick!


Über den nachtschwarzen Dächern von Schwerin
sah ich schon manche Sternschnuppe verglüh'n.
Doch sagte ich mir jedesmal im Stillen:
Wünsch' dir nix, es wird sich doch nicht erfüllen!
Wovon ich träum', darum muss ich mich selbst bemüh'n.


Über die dunklen Wasser von Schwerin
konnte so mancher Mönch aus dem Kloster entflieh'n.
Dem gnädigen Himmel sei Dank
noch kein Pfaff' in den Fluten ertrank.
Das Süsse Leben winkte ihm als Lohn für die Müh'n.


Unter dem verrufenen Pflaster von Schwerin
ziehen sich die Abwasser-Tunnel dunkel dahin.
Zwei Räuber, die sich da unten versteckt,
wurden am Morgen unsanft aufgeweckt;
der Dritte aber, der war längst entkommen – nach Wien!


Geschafft kehr' ich nach langem Tag der Stadt den Rücken,
doch entspannt den Abend zu geniessen will mir nicht recht glücken.
Zu meinem Kummer hört' ich's unken:
Das Schloss, bald ist's im See versunken!
Noch aber wird es uns mit seinem Glanz für lange Zeit entzücken.