Wandern ...
Kopf - Kamera - Bilder
Nach Avignon geh'n, nicht scheuen Kosten und Spesen,
zum Tanz auf der Brücke, so ist's im Baedeker
zu lesen.
Doch steht von ihr eine Hälfte nur
im Wasser, gealtert und stur;
die andere
Hälfte, ob sie wohl die Bessere gewesen?
Ein Augenblick, wie wunderbar,
ihn anzuschau'n, den Pont du Gard.
Grosse Bogen hoch aufragen
und huckepack die kleinen tragen.
So bleibe steh'n die nächsten tausend Jahr'!
Wenn bei Anduze man durch die enge Felsenpforte geht,
dann kommt von den Cevennen her der Wind geweht.
Aus des Tarnes Fluten schnellt ein Hecht
und fordert den Kanuten zum Gefecht;
im Cirque de Navacelles ein Clownfisch ruhig seine Runden dreht.
Gleichmütig ertrage ich heute die tropisch drückende Hitze,
stelle einfach mir vor, dass ich im
Sommerwind der Eiszeit sitze,
gemütlich zusammen beim Mahl
mit den Nachbarn im Neandertal,
und als Dessert, da gibt es köstliche Rote Grütze!
Nicht soll mich aus der Ruhe bringen langes Warten,
keine Nacht-Gedanken mir bescheren Martern
aller Arten.
In Erinnerungen kramen,
im Weiterdenken nicht erlahmen:
lass' Kraut und Rüben wuchern im Ideen-Garten!